"Ein Maler, der auch eine gute Pizza backen kann."
Im Jahr 1950 wurde ich geboren. Aufgewachsen bin ich in Westfalen, und dort absolvierte ich zunächst eine Ausbildung zum Mechaniker. Als ich an einer Abendschule einen Zeichenkurs belegte, entdeckte mein Lehrer mein künstlerisches Talent und empfahl mir, mich an der Hochschule der Künste in Berlin um einen Studienplatz zu bewerben. Ich wurde angenommen und studierte bei den Professoren Peter Janssen und Klaus Fußmann. Schon während der Studienzeit bezog ich eine Fabriketage in Berlin-Kreuzberg. Ich begann, Berliner Stadtlandschaften zu malen, Nachtbilder und düstere Stadtansichten.
Die damals übliche Berliner Stadtsanierung durch Abriss ganzer Wohnquartiere hatte zur Folge, dass ich um meine gerade bezogene Fabriketage fürchten musste. Die Erlebnisse dieser Jahre wurden zu einem Thema in meiner Malerei, wobei mich der Vorgang des Abrisses eines Hauses einerseits empörte, als Maler aber gleichzeitig auch faszinierte. Richtig ernst wurde meine Lage nach der Wende. Mein Atelier wurde mir gekündigt, ich verlor einen Prozess und stand kurz vor dem Rauswurf. In dieser Situation schlug mein Malerkollege Sigurd Wendland vor, gemeinsam im Umland eine neue Bleibe zu suchen. Nach einigen frustrierenden Erfahrungen landeten wir in Groß Dölln, wo uns zu unserer großen Freude ein "Herzlich willkommen in unserem Dorf!" entgegenschlug. Nur eine Woche später bezogen wir ein Fachwerkhaus in der Reihenstraße. Meine Fabriketage konnte ich schließlich doch noch behalten und sie sogar kaufen, da sich die Immobilienpreise anders entwickelten als zunächst befürchtet. Seit dieser Zeit gehöre ich zu den Pendlern zwischen Stadt und Land.
Eine Folge meiner veränderten Situation war, dass ich meine ursprüngliche Stadtmalerei durch Landschaftsmalerei ergänzte. Aktmalerei kam hinzu, und ich fand zu der Malergruppe der Norddeutschen Realisten. So ist es bis heute geblieben.
Die Natur bedeutet mir viel, weshalb ich für die meisten meiner Bilder beinahe zu jedem Wetter draußen unterwegs bin, ausgerüstet mit Staffelei und Leinwand, Pinsel und Farben. Für das Malen benutze ich Eitempera-Farben, das sind reine Pigmente mit einem Binder aus Eiern, Öl und Wasser. Die Bilder entstehen in meinen sehr unterschiedlichen Ateliers in dem "Buschdorf" Groß Dölln, in Berlin-Kreuzberg oder in einer alten Wassermühle im Norden von Gran Canaria.
Nach beinahe 30 Jahren als Maler umfasst mein Werk viele hundert Bilder, von denen etliche in Ausstellungen in ganz Deutschland gezeigt werden und viele sich in privaten und öffentlichen Sammlungen befinden. Auch heute noch vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht den Pinsel in die Hand nehme, im Atelier oder - weit häufiger - indem ich in die Natur eintauche und auf Leinwand festhalte, was immer in meinen Augen es wert ist, festgehalten zu werden. Daneben versuche ich seit vielen Jahren, meine Erfahrungen als Maler an andere weiterzugeben. In Groß Dölln biete ich in den Sommermonaten drei jeweils einwöchige Malkurse für Fortgeschrittene an, wobei wir die Motive für unsere Bilder vor allem in der wunderschönen Landschaft der Schorfheide finden.
Die Städte halten viele großartige Motive für uns Maler bereit. Die großartigsten aber hat die Natur geschaffen.