"Wenn ich nicht mehr schreibe, bin ich tot."
Manfred Lentz - Autor aus Kurtschlag
Schreiben war für mich schon immer ein Thema. Kleine Geschichten bereits während der Schulzeit, nach meinem Studium (Politologie) Beiträge vor allem für den Rundfunk. Spezialisiert hatte ich mich insbesondere auf die DDR, womit ich aus Sicht von deren Führung zu denen gehörte, vor denen sie ihre Bürger immer gewarnt hat: zu den Klassenfeinden der übelsten Sorte. Was so nicht gestimmt hat, denn nie habe ich mich als einen "DDR-Hasser" gesehen, von denen es im Westen durchaus einige gab. Vielmehr habe ich über meine Texte und vor allem über unzählige Seminare bei Institutionen der deutschlandpolitischen Bildungsarbeit versucht, den Menschen in Deutschland-West zu erklären, wie das Leben in Deutschland-Ost funktioniert. 1989 kam dann die Wende, die mir beruflich das Genick gebrochen hat. Da es keine DDR mehr gab, wurde auch niemand mehr gebraucht, der sie anderen erklärte. Und so war ich denn einer der wenigen, die auf westlicher Seite infolge der Wende arbeitslos wurden.
In dieser Situation habe ich begonnen, historische Romane zu schreiben. Zwei sind seinerzeit erschienen: bei Droemer "Die falsche Haut" (als Taschenbuch bei Knaur unter dem Titel "Der Mönch und die Dirne") sowie bei Lübbe "Eine Sklavin für den Kalifen" (neu aufgelegt unter "Sklaven für den Kalifen"). Die verbleibende Zeit habe ich damit verbracht, das Haus auf Vordermann zu bringen, das wir uns Mitte der 1990er Jahre in Kurtschlag gekauft haben (von wo ein Teil meiner Familie stammt). Und ich habe weiter geschrieben.
Eine umfangreiche Leseprobe sowie Kommentare von Lesern zu dem Buch gibt es hier.
Zunächst rund 200 mit zahlreichen Fotos bebilderte Reiseberichte in einem Blog mit dem Titel "reiselust.me". Außerdem habe ich für unser Dorf eine Webseite eingerichtet - "kurtschlag.de" -, sowie später eine zweite für eine von mir gegründete Künstlergruppe - "buschdorf-kuenstler.de". Auch zwei weitere historische Romane sind in dieser Zeit entstanden, mit denen ich allerdings bisher an keinen Verlag
herangetreten bin, da ich zwischenzeitlich meine Leidenschaft für Sachbücher zu Themen der Region entdeckt habe. "Die Buschdorf-Bücher" habe ich sie in Anlehnung an die "Buschdorf-Künstler" genannt. Inzwischen sind vier Bände erschienen: zwei über den ehemaligen Flugplatz Groß Dölln, einer über Kämpfe zwischen Preußen und Franzosen in unserer Gegend im Jahr 1806 und ein weiterer über ein Haus im Wald nahe Zehdenick, das eine spannende Geschichte aufzuweisen hat. Ein Buch über das Döllnfließ ist gerade im Entstehen, und für die Zeit danach sind bereits weitere regionale Themen geplant. Doch wie immer ich auch weitermachen werde, ob ich bei Sachbüchern bleibe oder mich noch einmal historischen Romanen zuwende - eines weiß ich ganz bestimmt: dass ich schreiben werde, so lange ich es kann, ist das Schreiben für mich doch eines der wichtigsten Dinge in meinem Leben.
"Die Buschdorf-Bücher"